Bei diesem Projekt geht es um Schulausflüge der Grundschule von Ranérou in den natürlichen Lebensraum der Spornschildkröte (Centrochelys sulcata) in Katané. Die Kinder werden die Gelegenheit haben, Tiere entdecken zu können, die sie kaum oder noch gar nicht kennen, wie zum Beispiel die Schildkröte. Sicherlich haben sie schon von ihnen in afrikanischen Märchen gehört, mehr aber auch nicht. Die Spornschildkröte ist der Botschafter der gefährdeten Tiere in Ferlo für die Kinder, die an den Ausflügen teilnehmen. Sie werden die Chance haben, die 2006 wiedereingeführten Schildkröten kennenzulernen und deren Alltagsleben zu entdecken. Der Ferlo ist eine Sahelzone im Nordosten des Senegal. Es ist die letzte bekannte Region im Senegal, wo seltene Tierarten des Sahel immer noch in der Wildnis anzutreffen sind: Die Rotstirngazelle (Gazella rufifrons), der Afrikanische Strauß (Struthio camelus camelus), die Großtrappe (Otis tarda) und auch die Spornschildkröte. Ihre Überlebenschancen schwinden von Jahr zu Jahr. Dasselbe gilt für bestimmte Nutzpflanzen (Früchte, Blätter, Rinde, Wurzeln), wie zum Beispiel den Ziziphus oder den afrikanischen Baobab, deren Anzahl in ganz Afrika stetig abnimmt. Der natürliche Lebensraum in Ferlo, ähnlich wie im gesamten Sahel, wird durch die Wüstenausbreitung und insbesondere durch die Überweidung zerstört. Um den Ferlo zu erhalten, hat der senegalesische Staat 2001 eine 1000 ha große Fläche unter Schutz gestellt und eingezäunt, frei von Vieh und menschlichen Einflüssen. Die Einzäunung des Ferlo verläuft in unmittelbarer Nähe des kleinen Dorfes Katané, im Naturschutzgebiet von Nord-Ferlo. Die positiven Wirkungen der Schutzmaßnahme sind nach nur ein paar Jahren sichtbar: Die Flora hat sich schnell regeneriert, und die Fauna hat die nötige Atempause, welche sie zum Überleben braucht. Mehrere ausgestorbene Tierarten konnten mit Erfolg in der Schutzzone wiedereingeführt werden: der Spießbock (Oryx dammah), die Damagazelle (Nanger dama), die Dorkasgazelle (Gazella dorcas) und die Spornschildkröte. Allerdings ist die Vielfalt der Arten im Sahel wegen deren Seltenheit den Menschen unbekannt. Und wie das Sprichwort sagt: Wir schützen nur das, was wir auch kennen und wertschätzen. In Ranérou, dem Dorf am Eingang des Naturschutzgebietes (etwa dreißig Kilometer von Katané entfernt), kennen die Kinder weder Schildkröten noch die Tierwelt ihrer Region. Dabei sind die Schüler von Ranérou diejenigen, die der Tier- und Pflanzenwelt am nächsten sind und in naher Zukunft für deren Schutz wichtige Entscheidungen treffen werden. Das Prinzip der Schulausflüge ist ganz einfach: Ein Tag wird mit einem erfahrenen Fährtenleser, einem Vertreter des Parks und einem Moderator verbracht, um zu erfahren, was genau in Katané vor sich geht. Die Schüler haben somit die Chance, die selten gewordene Flora und Fauna sowie deren Besonderheiten und Bedrohungen zu entdecken. Jedes Thema wird durch die Mitwirkung der Biologielehrer und Nationalparkvertreter wieder aufgegriffen, erklärt und nachbereitet. Damit die gesamte Dorfgemeinschaft an dem „ Abenteuer Katané“ der Jugendlichen teilnimmt, begleitet der Gemeinderadiosender sie während der Ausflüge und erlaubt so den Eltern, das Naturabenteuer ihrer Kinder zu verfolgen. Dort erzählen die Kinder von ihrem Tag, all ihren Entdeckungen und Gefühlen. Als einziger Sender in der Region ist das Radio von Ranérou ein wichtiges Informationsmedium. Alle Familien der Gemeinde sowie der Nachbargemeinden verfolgen jeden Abend das Programm des Radiosenders.
Abu Beidi Bâ ist der erfahrene Fährtenleser, welcher die Kinder in den Busch führt. Er kennt „seinen Busch“ wie kein anderer. Geboren in Ferlo, hörte Abu bereits als kleines Kind den Geschichten seines Vaters über Löwen und Elefanten zu, welche den Ferlo während der Regenzeit durchwanderten. Er selbst hat die reiche Tierwelt des Ferlo kennengelernt. Ihm sind der schnelle Verlust des einzigen Reichtums seiner Region und das Voranschreiten der Wüste bewusst. Unendlich verliebt in die Natur, hat Abu sich entschlossen, mit SOPTOM zusammenzuarbeiten; mittlerweile sind es schon über 10 Jahre geworden. Heute hofft er seine Erfahrungen des Busches mit den jungen Menschen von Katané zu teilen und sie vor der Gefahr zu warnen, dass unsere Ökosysteme für immer zerstört werden. Deshalb hat er sich entschlossen, die Naturausflüge mit den Kindern zu organisieren und zu leiten.
Bis jetzt nahmen nur die Oberschüler am Naturunterricht teil. Wir möchten diesen für die jüngeren Schüler von Ranérou erweitern und lebendiger gestalten. Dank deiner Spende können wir die Übertragung der Sendung durch das Radio, den Transport sowie die Verpflegung der Kinder während des Ausfluges finanzieren und organisieren.
Nature outings continue. At present, all Year 6 pupils have visited Katané. It is the Year 10 pupils’ turn, so they can now link their biology lessons to real-life situations - an ecosystem, life cycles and food chains - in the Katané enclosure.
The turtle game was distributed, throughout the department, during the environmental education training in Ranérou on February 13 and 14, 2015. On the same occasion and to boost awareness raising and environmental education actions, all the primary school teachers, and junior as well as senior high school principals from Ranérou, Loumbol, Patouki, Fourdou, Gasse Doro, Katané, Wendou makam, Younoufere, Kack, Lougré Thioly, Vélingara and Thionokh were invited.
Thanks to SOPTOM and our local champion, Awa Sylla, remote communities also enjoy the turtle game.
It was very early in the morning of April 24th when our project team, thanks to the help of the Senegalese National Park’s Authority, reached the small localities of Pataki and Wendou Wakam, situated only 15 kilometres from the Ferlo Natural Reserve. We came to pick up 28 school children, who were excited to discover the wildlife of the Natural Reserve of the Ferlo. Although living next to the Natural Reserve, many of them never visited the Reserve with its rich fauna and flora: furrowed turtles, dorcas and dama gazelle, and scimitar oryx. The “nature excursion” was very appreciated not only by the school children but also by the teachers Mr Sall et Diedhiou.
The 7th « nature excursion » was offered to 26 school children from Gassé Doro, a village situated about 10 kilometres from Ranerou, the town leading to the Natural Reserve of Katané. The school’s director and teachers were also participating in the excursion. There were also some unexpected participants. All were very excited to discover the wildlife of Katané. The visit was very successful for our sensitization program in particular on the protection of the natural habitat of the Suclata Turtle. The children were very eager to learn about the fauna of the Natural Reserve and memorized very well the observations and information gathered during the excursion. Based on this practical experience, the sensitization program will continue in the classroom.
Senegal, Ranérou, 2nd March
“We will tell you about our visit to the Katané enclosure. Already at 7:30 am all pupils were waiting for the departure at the school entrance. Some minutes later the cars arrived. In two groups we boarded the cars. Let’s go to Katané! We arrived at 9:00 am. We were warmly welcomed by the chief guard of the Katané natural reserve. Miss Manue and Abou, both working within the natural reserve, explained to us the “nitty grittiy” of the reserve’s wild life. Then, we took the cars to visit the Katané reserve. First we were observing the animals. Then we were looking for a Sulcata turtle. Thanks to the monitoring equipment, radio with a big antenna and a receiver, we eventually found the turtle hided in its hole. Abou gave us a lot of information about the turtle’s habits and behaviour. We then continued our visit and through binoculars we were able to observe gazelles drinking from a water source. There was one “pregnant” and two small antelopes. Then we left the reserve to return to the guard’s house. Miss Manue and the guard told us a lot of interesting things about turtles and the other animals. There was a lot of information for us to notice. But we also received sweets and drinks ;). After a short rest, we boarded the cars and returned to our school town Ranérou.”
“Indeed, we spent nice time and learned a lot about the turtle”, Ibrahima Sylla
“The outing to Katané was magnificent”, Yero Ousmane Ba
”What a wonderful visit to the natural reserve, which allowed us to learn more about the wildlife”, Fatimata Wellé
“The visit was very nice. I really like to returne to the natural reserve”, Ousmane Abdoul Sow
“Magnificent!”, Djiby Ndiaye
Photos:
Explanation how to use the binoculars for the observation of antelopes and gazelles
The scholars are looking for a Sulcata turtle
The Sulcata turtle
Our champion Abou talks with passion about his experience and knowledge on the Ferlo’s wildlife
Since November the patroller Abou Baïdi Bâ has been accompanied by the new volunteer Anne-Emmanuelle Landes, which replaced Anneline Grenouilloux, and is continuing the furrowed turtle and Ferlo’s environment conversation program.
Yesterday, our champions Abu Beidi Bâ and Anneline organized the first nature excursion of the Ranérou’s school children to the natural habitat of the furrowed turtles in Katané.
The pupils of the 6th class were the lucky ones to open the series of excursion and to learn more about the turtle and the fauna of their region.
More news and photos to come … stay tuned to our Ecoblog!