Ein trauriges Bild bietet sich den Spaziergängern in Thies West. Hundertjährige Affenbrotbäume iegen auf dem aufgerissenen Waldboden, schöne alte Schirmakazien sind entwurzelt. Bulldozer haben den kleinen, aber dichten Wald in Thies West zwischen den Eisenbahnschienen und der ENOA Straße fast komplett zerstört. Aber Thies verfügt nicht über genügend grüne Plätze und grüne Lungen. Einer der wenigen stadtnahen Wälder wird gerade zerstört. Ich bin traurig und fühle mich ohnmächtig angesichts er Bulldozer, die die alten Baobabs (Affenbrotbäume), Kadds (Schirmakazien) und alle anderen Bäume und Büsche wegplanieren. Die ganze Fauna und Flora verschwindet.
Als ich mich im Rathaus von Thies erkundigte, erfuhr ich, dass dieses Gebiet « Grundeigentum des senegalesischen Staates ist, der es jetzt an Immobilienfirmen vergeben hat, über die Abteilung für Steuer und Grundbesitzt des Wirtschafts- und Finanzministeriums ». Durch diese Aktion haben die Verantwortlichen dem kleinen Wald den letzten Degenstoß erteilt. Der Wald gehörte zum Tierschutzministerium, hinter den Vierteln Dixième und Diakhao, und war schon lange Zeit Opfer von unerlaubtem Müllabladen, ebenso unerlaubten Holzfällern und Köhlern. Derzeit ist noch ein kleines Stück Wald übrig, das noch nicht zerstört ist, dieses gehört anscheinend der Kommune Thies.
Die « grüne Lunge » dieses Stadtteils war für Sportler ein gutes Terrain für Jogging, die Hirten ließen hier ihre Herden weiden, und hier lebten unzählige kleine Tiere: Hasen, Eichhörnchen, Rebhühner, Mader, alle Arten von Vögeln friedlich nebeneinander. In und nach der Regenzeit herrschte hier eine wunderbare Flora, die an einen tropischen Garten erinnerte. Und den Rest des Jahres war der Wald ein schöner Rückzugsort mit viel Platz und klarer Luft für Spaziergänge und Sport.
Heute ist fast alles zerstört. Es ist aus. Es bleibt nichts mehr übrig, zumindest nicht viel. Wir werden also auch die dreckige und verschmutzte Luft einatmen, genau wie die Bewohner von Dakar. Es gibt kein natürliches Gebiet mehr, wo wir spazieren gehen können. Aus für diese kleine Nische mit einer reichen und vielfältigen Florra und Fauna. Die jahrhundertjährigen Baobabs, die das Entstehen und die Entwicklung der Stadt Thies mit verfolgt haben, lieben auf der Erde, von den Bulldozern getötet. Oh! Welch Katastrophe!
Früher war es so, dass man einen traditionellen Priester rief, bevor man einen Baobab fällte, dieser musste verschiedene Rituale vollziehen, denn die Baobabs sind im Volksglauben Orte, wo Geister und andere „überirdische Wesen“ logieren. Immerhin war dies ein Glaube, der die Natur schützte. … Ein Bulldozer stößt zu! Hopp! Aus für den Baobab.
Der Wald hätte der Stadt und ihren Menschen noch viele Dienste leisten können, beispielsweise als praktische Anschauung im Biologiekurs, als Natur-Lerngebiet für Kinder, die die meiste Zeit vor PC oder Fernsehen verbringen. Der Wald hätte weiterhin der Stadt eine grüne Lunge sein können und ihr großzügig und gratis Sauerstoff und gute Luft spenden!
Leider hat der Immobilienhunger einer Stadt in voller Expansion die Überhand über den Verstand gehabt. Aber warum hat man gerade diesen Wald zerstört, obwohl es um Thies herum Hektarweise sterile Landflächen gibt, mit roter Laterit Erde, die gut neue Viertel hätten empfangen können? Leider ist der Wald ein Grundeigentum des senegalesischen Staates. Traurig! Die finanziellen Interessen regieren und bestimmen und man ignoriert die Notwendigkeit des Naturschutzes.
Zerstört, tot, aus. So ist es. Und niemand reagiert. Niemand spricht von diesem Wald, keine Radiosendung, kein Wort in der Presse. Vielleicht sagt man eines Tages „Thies, eine grüne Stadt“. Und dann werden wir sagen: Das war einmal, vor einigen Jahren. Aber ihr habt alles zerstört. Bald kommt die Wüste auch hierher. Willkommen Sahara !