Nach zwei Jahren Quarantäne und Reisebeschränkungen aufgrund der Covid19-Pandemie sind wir mit der Familie wieder zurück in Tizi N’Oucheg, um Rachid und seinen Verein zu besuchen und Euch Neuigkeiten über das Baumpflanzprojekt senden zu können.
Besondere Erwähnung verdient unser Freund Otmar, Mitglied und Vizepräsident von Ecofund, der im April 2022 mit dem Fahrrad aus Freiburg nach Tizi N’Oucheg gereist ist, um das Projekt zu besuchen. Insgesamt radelte er mehr als 3.000 km ... aber es hat sich gelohnt!
Zwischen Dezember 2018 und Januar 2020 haben die Dorfbewohner von Tizi n’Oucheg dank Eurer Spenden über Ecofund 1.785 Bäume erhalten und gepflanzt, darunter 825 Kirschbäume, 30 Walnussbäume, 835 Mandelbäume und 95 Johannisbrotbäume.
Ungefähr 1.200 also rund 70 % der von uns finanzierten Bäume haben überlebt, insbesondere die Kirschbäume auf dem bewässerten Land und die Walnussbäume in der Nähe des Flusses, was eine große Genugtuung ist. Es handelt sich um Bäume, die vor der Pflanzung bereits eine gewisse Größe und „Reife“ erreicht hatten und somit sehr kalten Wintern und den letzten Dürreperioden standhalten konnten.
Diese Bäume haben nicht nur überlebt, sondern tragen bereits erste Früchte: Zur Freude aller hatten die Kirsch- und Cashewbäume bereits 2021 gute Ernten geliefert, während die Walnussbäume zaghaft anfingen zu produzieren.
Anders verhält es sich bei Bäumen, die vor der Pflanzung noch sehr klein waren und sich als „wurzelnackt“ präsentierten: Zwar waren diese Bäume dreimal günstiger in der Anschaffung, hatten allerdings noch nicht ausreichend dichte und robuste Wurzeln entwickelt, um die zwei aufeinanderfolgenden Dürreperioden zu überleben. Somit überlebte fast die Hälfte dieser Bäume nicht.
Wie Nourdin im Video erklärt, haben die Freunde des Vereins Tizi N’Oucheg für die nächsten Pflanzungen aus dieser Erfahrung gelernt: Sie wollen vor dem Pflanzen darauf achten, dass die Bäume eine gewisse „Reife“ erreicht haben, zum Beispiel dank einer Baumschule. Es werden auch Schulungen darüber organisiert, wie und wann die Bäume beschnitten werden, um ihre Widerstandsfähigkeit zu verbessern.
Nourdin und Rachid bestätigen: Die Wiederaufforstungen werden es ermöglichen, die Umgebung des Dorfes vor Erosion zu schützen, helfen aber auch gegen die Landflucht junger Menschen, insbesondere von Männern, indem eine neue Einkommensquelle für Familien geschaffen wird, sobald die Bäume Früchte tragen.
In diesem Jahr 2022 erlebt Marokko jedoch ein weiteres Dürrejahr: Aufgrund des fehlenden Regens ist die Schneeschmelze nicht mehr so stark wie zuvor. Außerdem begünstigen die offenen Wasserkanäle die Verdunstung des wenigen Wassers, das aus den Bergen kommt. Infolgedessen werden im Laufe des Jahres 45 % des Landes aufgrund von Dürre und fehlender Bewässerung nicht genutzt.
Dies gefährdet die Bemühungen der Dorfbewohner von Tizi N’Oucheg, die ihre Existenz, aber auch unseren Planeten sichern.
Wie immer zaudern Rachid und seine Freunde vom Verein Tizi N’Oucheg nichtlange. Stattdessen planen sie, das Wasser durch Rohre zu leiten, um es vor Verdunstung zu schützen.
Wir möchten ihnen helfen, dieses entscheidende neue Projekt für die Widerstandsfähigkeit des Dorfes durchzuführen, und laden Sie bereits jetzt ein, sich uns auf der Ecofund-Website anzuschließen.
Im Namen des Tizi n’Oucheg-Vereins danken wir Euch herzlich für Eure Spenden. Rachid und sein Team freuen sich, Euch in Tizi n’Oucheg zu begrüßen und Euch ihre Projekte zu zeigen, aber vor allem, Euch die beeindruckende Natur des Hohen Atlas entdecken zu lassen.