Graukopfbleda war der zweite Vogel, den wir bei unserer Expedition in den Ecoparc Casamance identifizieren konnten.
Dieser Fang führte uns sofort die Einzigartigkeit des Ecoparcs vor Augen. Obwohl es sich hier um keine seltene Art handelt beschränkt sich ihr Lebensraum ausschließlich auf die Wälder West- und Zentralafrikas, weshalb sie in Senegal und Gambia nur in den wenigen Wäldern im Südwesten zu finden ist. Die Wälder der Casamance werden nur selten von Ornithologen besucht und unsere Beobachtungen von der Graukopfbleda sind die ersten offiziellen Aufzeichnungen seit 1979!
Die Graukopfbleda ist Teil der Familie der Bülbüls, auch Haarvögel genannt, die man nur selten zu Gesicht bekommt und daher meist nur anhand ihres Gezwitschers entdecken kann. Wie bei vielen im Wald lebenden Arten ist über ihre Biologie nur sehr wenig bekannt. Da zahlreiche dieser Arten nur in großflächigen Wäldern überleben können wird die zunehmende Fragmentierung (durch Zerstörung) der westafrikanischen Wälder für diese Arten immer mehr zur Bedrohung. Eine kürzlich in Ghana durchgeführte Studie zeigt jedoch, dass sich die Graukopfbleda zunehmend auch an kleinere Wälder mit einer geringeren Anzahl großer Bäume, also jene Wälder, die auch in der Casamance vorherrschen, anpasst. Für uns war es eine von vielen spannenden Entdeckungen im Ecoparc Casamance!