Die erste wichtige Art innerhalb des Ecoparks ist der Große Honiganzeiger, eine in den Wäldern und Savannen des subsaharischen Afrikas weitverbreitete Gattung. Dieser Vogel der durch sein mattes Gefieder auffällt, lebt in einer außergewöhnlichen Symbiose mit dem Menschen. Schon lange erzählen Anekdoten von dieser Verbindung, die schließlich in den späten 1980er Jahren auch erstmals wissenschaftlich nachgewiesen wurde: Die Vögel führen die Jäger zu den Bienennestern und verringern dadurch erheblich die von den Jägern benötigte Zeit für die Suche nach Honig. Gleichzeitig profitieren sie selbst davon: Sie haben Zugriff zu den Nestern, sobald diese von den Jägern geöffnet wurden.
Dieses Verhalten wurde erstmals in Kenia erforscht: Zunächst spüren die Vögel bei Tagesanbruch die Bienennester auf. Anschließend reagieren sie auf das Pfeifen der Jäger und beantworten es, indem sie die Jäger mit einem charakteristischen Ruf zu den Nestern leiten. In Gegenden, wo die Suche nach Wildhonig von den Einheimischen nicht länger praktiziert wird, stellen die Vögel dieses Verhalten ein.
Zwei einheimische Frauen, denen wir auf unsere Tour begegnet sind, haben diese Gattung schnell in unserem Vogelbuch identifiziert. Der große Honiganzeiger ist ein schönes Beispiel für eine Art, deren Erhaltung – oder zumindest die Erhaltung ihr typischer Verhaltensweisen – nur mit dem Fortbestehen traditioneller Forstaktivitäten, so wie sie auch im Ecopark praktiziert werden, möglich ist.